Schachklub Weiden
holt sich den Meistertitel in der Oberpfalzliga
Durch die überraschende Niederlage im letzten Heimspiel der Saison am 02.04.2017, ausgerechnet gegen den Tabellenletzten, die DJK Regensburg Nord, hatte der SK 07 die Spannung im Kampf um die Meisterschaft in der Oberpfalzliga nochmals erhöht.
Am Sonntag, dem 30.04.2017, kam somit es zu einem echten Finale beim Tabellenführer, der zweiten Mannschaft des SK Kelheim. Die Weidner reisten in bestmöglicher Aufstellung und der Gewissheit nach Kelheim, dass ein Sieg die Meisterschaft in der Oberpfalzliga einfahren würde.
Aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs ging der SK 07 selbstbewusst an die Aufgabe und erwischte den besseren Start.
Christoph Sanner am achten Brett konnte durch eine Fesselung einen wichtigen Mittelbauern seines Gegners, Dr. Reinhard Graft, gewinnen. Als der Kelheimer im weiteren Verlauf noch einen Bauern verlor, gab er auf.
Die Freude der Gäste dauerte aber nicht lange. Am vierten Brett geriet Josef Schlaffer gegen Johannes Müller in eine aussichtslose Position und verlor.
Danach brachte Fide-Meister Mladen Dvornic am ersten Brett den SK 07 erneut in Führung. Mit seinen Türmen drang er in die Verteidigungslinien von Heinrich Maurer ein, dieser gab kurz vor dem Matt stehend auf. Mladen Dvornic krönte mit diesem weiteren Sieg seine hervorragende Saisonleistung. Mit acht Punkten aus neun Partien trug er wesentlich zum Erfolg der Mannschaft bei, und erspielte eine sagenhafte DWZ-Wertung von 2373 Punkten.
Jetzt hatte der SK 07 jedoch eine Schwächephase. Gerd Birner am sechsten Brett hatte gegen Manfred Renner zwar eine starke Stellung erreicht, jedoch sein Zeitmanagement aus den Augen verloren. Für 15 Züge bis zur Zeitkontrolle (im 40. Zug) standen ihm gerade noch 20 Sekunden zur Verfügung. Eine Herkulesaufgabe, die schon rein mechanisch nicht zu bewältigen war. Folgerichtig verlor er nach Zeit. Die Kelheimer glichen aus.
Auch am fünften Brett lief es alles Andere als gut für den SK 07. Martin Angerer hat mit den weißen Steinen eine schöne Angriffsstellung gegen Michael Singer aufgebaut, übersah jedoch bei einer Kombination ein Zwischenschach und verlor Figur und Partie. Der SK Kelheim ging erstmalig mit 3:2 in Führung.
Routinier Ernst Fischer am siebten Brett war es schließlich, der den Ausgleich wieder herstellte. Mit einem Bauernopfer öffnete der die Stellung von Sebastian Arnold und griff mit seinen Figuren die Schwächen seines Gegners mustergültig an. Kurz vor dem Matt stehend gab der Arnold auf.
Für die erneute Führung des SK 07 sorgte Rudolf Hlavac am zweiten Brett. Im Endspiel sicherte er sich gegen Dr. Hans-Dieter Steibl überzeugend Materialvorteil und gewann sicher. Damit hatte der SK 07 vier Punkte erreicht, das Mannschaftsremis war sicher.
Ein Remis hätte jedoch den SK Kelheim zur Meisterschaft gereicht. Die letzte noch laufende Parte am dritten Brett mussten die Gastgeber daher unbedingt gewinnen. Grigorij Moroz und Stephan Baur kämpften dort bis kurz vor Ende der Bedenkzeit von sechs Stunden.
Bei ungefähr gleicher Stellung entwickelte sich ein verbissener Kampf. Während Grigorij Moroz ständig versuchte zu blockieren um die Punkteteilung zu erzwingen, bemühte sich Stephan Baur um eine Verschärfung der Stellung.
Moroz ließ aber nichts anbrennen. Nervenstark verteidigte er sich mit Können und Geschick, so dass Baur seine Gewinnversuche schließlich aufgeben musste und notgedrungen ins Remis einwilligte.
In einem echten Herzschlagfinale sicherte sich der SK Weiden 07 mit dem knappen 3,5:4,5 die Meisterschaft in der Oberpfalzliga und hat damit das Recht in die Regionalliga Nordost aufzusteigen.
Bezirksliga Nord
Die zweite Mannschaft des SK 07 hatte im letzten Spiel der Saison den SC Cham zu Gast.
Die Gäste waren geschwächt angereist, sie konnten die letzten beiden Bretter nicht besetzen, Kurt Vogel und Arthur Scheck bekamen zu ihre Punkte kampflos.
Die nächsten beiden Partien endeten ohne Sieger. Am zweiten Brett teilten sich Johann Schmidt und Franz Fischer bei gleicher Stellung den Punkt. Das Gleiche geschah am vierten Brett zwischen Isjaslaw Stein und Heinrich Middendorf.
Auch am sechsten Brett verflachte die Stellung, so dass Karina Hofmann und Josef Weber nicht über ein Remis hinaus kamen.
Beim Stande von 3,5 : 1,5 war es schließlich Mannschaftsführer Rainer Poß, der den Heimsieg sicher stellte. Sein Gegner, Paul Schrauf musste nach Materialverlust aufgeben.
Auch am ersten Brett neigte sich die Waage zu Gunsten des SK 07. Alexander Nöckler gewann in einem Mora-Gambit gegen den starken Michael Urizki zunächst die Qualität (Unterschied zwischen Turm und leichter Figur) und als der SC-Spieler auch noch einen wichtigen Bauern einbüßte, gab er auf.
Für den Endstand von 6,5 : 1,5 sorgte schließlich Raimund Kampe am dritten Brett. Ein Bauerndurchbruch brachte ihm den Erfolg gegen Alexandr Gocacenko.
Mit diesem sicheren Sieg erreichte die zweite Mannschaft des SK 07, die lange um den Klassenerhalt kämpfen musste, noch einen überraschenden dritten Platz in der Abschlusstabelle der Bezirksliga Nord.